Wolantha Gort ist eine Ruinenstadt auf der Insel Lakhna.
Die Gebäude waren niedrig, die meisten nur drei Stockwerke hoch, aber dafür um so reicher verziert.
Längs des gefrorenen Flusses wanderte Jad’her weiter, hinter ihm Alat’hea und Nyngrim, die beiden Söldner vorneweg, bis er zu einer Steinbrücke gelangte. Die Zeit war zwar auch an ihr nicht spurlos vorübergegangen, aber sie wirkte stabil. Die Gefährten stiegen den Uferbereich hinauf, vorbei an ein paar Booten, die in sich zusammenfielen, sobald man sie nur ein wenig zu lange ansah. Sie erreichten die über die Brücke verlaufende Straße und hielten an.
Kapitel 17, Erstes Buch
»Der folgende Krieg war lang und blutig. Unzählige Städte wurden zerstört, aber endlich stand das Heer vor den Toren Wolantha Gorts, der Stadt Draganars. Monatelang belagerten wir die Mauern, auf denen Schatten Wache hielten, die dunkler waren als die Nacht.
Als sich nach meinem Rat auch die Vendaji von den Elisbergen schließlich entschlossen, den Menschen zu helfen, nahm Danathiël allen Mut zusammen und erstürmte die Mauern. Tapfer und unerschrocken kämpften Menschen, Vendaji und die letzten Wächter gegen das Heer der Schatten und rangen sie nieder. Die Diener der Nacht flohen, und lange Zeit hörte niemand mehr von ihnen. Draganar musste sich zurückziehen bis in den Raum, in dem der Dunkle Herr selbst mit ihm sprach. Niemand traute sich, den Raum zu betreten, weil der Hauch des Todes jeden sterben ließ, der versuchte einzutreten. Doch Danathiël wollte siegen und daher ging er zusammen mit mir hinein. Kein Ort auf der ganzen Welt war mehr durchdrungen von den Erinnerungen unzähliger Menschen.
Danathiël umfasste sein Schwert mit beiden Händen und näherte sich der Gestalt Draganars, dessen Augen im Licht seines langen Lebens leuchteten. Ich nahm allen Mut zusammen und griff Draganar an. Meine Axt hieb auf seinen Rücken und verletzte ihn, lenkte ihn für einen kurzen Augenblick ab. Aber ich starb, die Kälte Draganars kroch in meine Arme, meinen Körper und ließ mich sterben. Danathiël nutzte die Gelegenheit und schlug Draganar den Kopf ab.«
Kapitel 18, Erstes Buch